Außenkondensat an der Verglasung

In windstillen und klaren Nächten mit hoher Luftfeuchtigkeit ist häufig zu beobachten, dass Außenkondensat auf den Fensterscheiben entsteht.

Ursache hierfür:

Je besser die Wärmedämmung des Isolierglases, desto wahrscheinlicher ist die Bildung von Außenkondensat.

Durch den sehr guten Wärmedmmwert moderner Wrmeschutzverglasungen, in den der Wärmedurchgang sehr gering ist, bedeutet dies, dass die Wärme im Raum bleibt und kaum nach außen abgeleitet wird. Dadurch erreicht die äußere Scheibe eine sehr geringe Oberflächentemperatur.

Hinzu kommt noch der Strahlungseffekt des kalten Nachthimmels. Ein klarer (kalter) Nachthimmel hat eine besonders tiefe Strahlungstemperatur. Diese kann bis zu -50°C betragen.

Diese Strahlung trifft auf die Außenscheibe. Dies gibt einen Teil der vorhandenen Restwärme ab und somit wird die äußere Oberfläche noch kälter. Ist die Scheibenoberfläche außen nun kälter als die angrenzenden Luftschichten herrscht gleichzeitig eine hohe Luftfeuchtigkeit. Somit wird der Taupunkt an der Scheibe erreicht und es entsteht an der Scheibe Oberflächenkondensat.

Das gebildete Kondensat verschwindet wieder, sobald die Glasoberflächen durch Sonneneinstrahlung oder Tageserwärmung wärmer wird.

Ein ähnlicher Effekt entsteht bei Autoscheiben -  jedoch mit anderen Ursachen.

Warum muss der Autofahrer, dessen Auto im Winter unter einem Carport steht morgens kein Eis von den Scheiben kratzen obwohl Fahrzeuge, die nicht unter einem Carport abgestellt sind freigekratzt werden müssen?

Die Umgebungstemperaturen unter einem Carport sind nicht unterschiedlich. Dies liegt im Bereich der Strahlungsphysik. Ein sternenklarer Himmel hat eine Strahlungs-Temperatur von ca. -40 bis -50°C. Stellt man das Auto neben dem Carport ab, so ist sind die Scheiben des Fahrzeuges direkt dem kalten Nachthimmel ausgesetzt. Die Natur versucht durch Wärmestrahlung dies auszugleichen, d. h. die Scheibe gibt Wärme ab, so dass ihre Temperatur weit unter den Gefrierpunkt fällt und die Temperatur der angrenzenden Luft an der kalten Glasoberfläche kondensiert und dort fest friert.

Das Auto im Carport ist dagegen der Strahlung nicht ausgesetzt.

Fazit:

Außenkondensat an Glasscheiben ist kein Mangel sondern ein physikalisch bedingtes Kriterium.